Minolta Hi-Matic 7sII

Die Sucht nach analogen Kameras

Wir analogen Fotografen kennen es alle: Man scrollt durch Instagram und denkt sich nichts Böses. Posts von Peter McKinnon über die neuste Action Kamera oder Canon, James Popsys, der seine Fotografien zu seinem neuen YouTube Video teilt oder auch einfach nur der sonstige, nicht auf Fotografie bezogene Content, den man sowieso immer sieht.

Doch ganz plötzlich… Aus dem Nichts…

Was ist das für eine Kamera?! Minolta Hi-Matic…

Man beginnt zu suchen. Ah ok, es gibt eine Aufzählung von Wikipedia über alle Hi-Matic Modelle, also beginnt man mit dem Lesen: Man findet Infos zur ersten Hi-Matic, die Entwicklung dieser Kamera und plötzlich, ein Modell gewinnt unsere Aufmerksamkeit.

 Minolta Hi-Matic 7sII - Die beste Minolta Rangefinder

Die Minolta Hi-Matic 7SII ist die letzte „high specification fixed lense rangefinder“ Kamera von Minolta und wurde 1977 veröffentlicht. Das Objektiv hat eine feste Brennweite von 40mm und eine Offenblende von f/1.7 und ist damit für den kleinen Formfaktor sehr lichtstark.

zu sehen ist eine Abbildung in schwarz-weiß einer Minolta Hi-Matic 7sII

Technische Daten:

Verschlusszeiten: 1/8 bis 1/500 Sekunde + B

Verschlusstechnik: Leaf Shutter / Zentralverschluss

ASA: 25 bis 800

Blenden: F/1,7 bis F/16

Automatik: Blendenautomatik (Verschlusszeit wird vorgewählt – Blende wird automatisch angepasst): Die automatisch eingestellte Blende wird im Sucher angezeigt.

AE lock: Die Belichtung kann beim halben durchdrücken des Auslösers festgestellt werden.

Da die Belichtungsmessung zwar oberhalb der Optik, allerdings noch innerhalb des Gewindes für Filter stattfindet, werden Filter bei der Belichtungsmessung berücksichtigt, wie man es von TTL-Messungen kennt.

Blitzsynchronzeiten: bei jeder Verschlusszeit möglich, da Leaf Shutter

Selbstauslöser: 10 Sekunden

Neben der normalen, silbernen Kamera gibt es auch eine schwarze Version. Genau diese befindet sich auch in meinem Besitz.

Grafik, die eine Minolta Hi-Matic 7sII in schwarz in zwei Helligkeitsstufen zeigt

Die Sucht nach analogen Kameras

Wer einmal mit der Sucht konfrontiert wurde, die analoge Kameras mit sich bringen, kann sich entweder direkt dagegen entscheiden (und das ist der einzige Weg, um dem zu entgehen) oder kommt nicht mehr von dieser Sucht los.

Jedes Mal, wenn ich eine analoge Kamera sehe, will ich einfach mehr über diese Kamera wissen: Warum wurde diese Kamera gebaut? Welche Kamera kam vorher? Was ist das eigentlich für eine Marke? Ach krass, es gibt noch Sondermodelle von dieser Kamera? Wie teuer ist die so?

Schon beginnt die Suche auf Kleinanzeigen und es dauert nicht lange, man findet eine passende Kamera in gutem Zustand, oder man speichert sich zumindest die Suchanfrage, um nicht zu verpassen, wenn die passende Kamera zu kaufen ist.

Dies war auch bei meiner Minolta Hi-Matic 7sII in schwarz der Fall. Ein Jahr lang habe ich mich mit der Modellreihe auseinandergesetzt und immer wieder nach verschiedenen Modellen gesucht. Plötzlich mitten im Urlaub mit meinen Freunden in Andernach passierte es dann: „Eine Minolta Hi-Matic in schwarz in Frankfurt? Die Kamera scheint in einem sehr guten Zustand zu sein. Preis? Ok, ist schon etwas höher, aber das ist sogar die schwarze Version. Kann ich es morgen schaffen dahin zu fahren? Ja, auf jeden Fall. Ich frag mal nach, ob es morgen passt.“

Am nächsten Tag bin ich dann losgefahren und mit einer neuen Kamera wiedergekommen. Und ich muss sagen, obwohl der Kauf ungeplant war und ich meinen Urlaub dafür durch eine lange Autofahrt gestört habe, es hat sich gelohnt. Ich liebe diese Kamera über alles und würde sie im Leben nie wieder verkaufen.

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